Hier präsentieren wir Ihnen jeden Monat ein in unseren Augen aussergewöhnliches Buch.
Sei es ein Bestseller bzw. Sachbuch aus den Hitlisten oder die Neuerscheinung eines noch nicht so bekannten Autors. Freuen Sie sich darauf.
Buch des Monats Januar
Die Straße im Kopf
(Dominik Bloh)
Mit 16 schmiss ihn die psychisch labile Mutter zu Hause raus. Elf Jahre der wiederkehrenden Obdach- und Wohnungslosigkeit folgten. Doch er ging weiter zur Schule, machte später sogar Abitur. Heute wohnt Dominik Bloh in einer eigenen Wohnung und ist ein bekannter Autor, der zu Lesungen durch ganz Deutschland reist und seine Geschichte erzählt.
In seinem zweiten Buch schreibt er eindringlich und ehrlich, welche Auswirkungen ein Leben auf der Straße hat und wie schwer es ist, nach Jahren der Obdachlosigkeit wieder im „normalen“ Leben Fuß zu fassen. Die Straße hat ihn geprägt, jetzt kämpft er mit der Normalität. Mit den Hürden des Alltags, den er nie erlernen durfte. „Die Straße bleibt im Kopf“, sagt er. Auf der Straße ist man permanent damit beschäftigt seine Grundbedürfnisse zu befriedigen. Die einzigen Konstanten sind Kälte, Hunger, Gewalt, der Versuch, ein paar Münzen zu sammeln und die Suche nach einem Schlafplatz. Heute hier und morgen da. Von der Hand in den Mund. Ohne Ziel und ohne Plan. Überleben ist kein Leben.Wohnen ist ein Grundbedürfnis und Menschenrecht. Das betrifft uns alle und sollte nicht abgegrenzt behandelt werden.
Es ist ein Buch, welches den/die Leser nachdenklich stimmt.
Ein Buch, das mehr erzählt, als man erwartet. Dominik Bloh engagiert sich heute für seine alten Weggefährten. 2022 erhielt er das Bundesverdienstkreuz aus den Händen des dt. Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier überreicht und ist seitdem in der Politik beratend tätig. Er ist dankbar für seine jetzige Situation, angekommen ist er allerdings noch nicht.
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